Planänderung

Veröffentlicht am 23. Juni 2022 um 07:12

Liebes Tagebuch, liebe Leute!

Das Tuktuk fuhr also los und recht schnell bemerkte ich, dass sich der Fahrer richtig Mühe gab, um mich eingeschnappte Kundin schnellstmöglich zum Flughafen zu bringen. Wieso gibt es in Tuktuks nochmal keine Sicherheitsgurte? Darüber sollte vielleicht nachgedacht werden. Wie eine Rampensau bretterte er durch den Verkehr der Hauptstadt und mein Blick fiel auf ein Bild von Maria und Jesuskind, welches neben dem Lenkrad hing. Ja bitte heilige Maria, steh mir bei! 🙏

Elegant schlängelte und drängelte er sich mit seinem kleinen Gefährt durch Autos, Busse und Co., bis er plötzlich eine Vollbremsung machte und mitten auf der Hauptstraße zu stehen kam. Was ist denn jetzt los? Er bückte sich, drehte sich dann zu mir um und präsentierte mir mit breitem Grinsen einen Geldschein, den er anscheinend auf der Straße entdeckt hatte: "Look, 100 Rupiah!"
Jetzt wusste ich also auch, wie viel mein Leben wert war, nämlich umgerechnet 30 Cent. Bitte fahr doch weiter, das ist kein guter Ort, um einfach mitten auf der Straße stehen zu bleiben.

Auf unserer Fahrt kamen wir wieder an einer sogenannten "Queue" vorbei, einer Warteschlange für die Tankstelle. Ich hatte ja bereits von der großen Spritkriese hier erzählt, doch was ich hier sah war einfach nur purer Wahnsinn. Kilometerlang (!) standen am Straßenrand hunderte bis tausende Fahrzeuge jeglicher Art an, um betankt zu werden. Teilweise warten die Leute hier ganze 3 Tage, um ein paar Liter Benzin etc. zu bekommen. Das könnte man sich in Europa gar nicht vorstellen! 7 Liter Sprit passen in ein Tuktuk, die Leute stehen also tatsächlich 3 Tage an, um dann einen Tag mit dem Tuktuk unterwegs sein zu können. Unglaublich. Sie schieben ihre Fahrzeuge mit ihren Armen ein Stück nach vorne, wenn sich in der Schlange etwas bewegt, da sich einfach kein Tropfen Sprit mehr im Tank befindet. Ich filmte die Warteschlange für ein paar Minuten und hörte dann auf - das würde ja noch meinen ganzen Speicher fressen!

Die Geschichte am Flughafen? Kurz und knapp erklärt: Ich war Stunden vorher da, doch niemand vom Personal. Also zeichnete ich etwas in meinem Skizzenbuch bis ich schlussendlich erfuhr, dass ich weder Hilfe mit dem Visa bekommen würde, noch, dass ich nach Kuala Lumpur und dann weiter nach Thailand fliegen könne. Einzige Möglichkeit: Wieder zurück nach Negombo, Sri Lanka, und dort hab ich mir dann enttäuscht ein Zimmer für diese Nacht genommen (nach einem beinharten Verhandlungskampf mit dem Taxifahrer).
Die nächsten Tage gibt's gleich zusammengefasst in einem einzigen Beitrag. Bis gleich, eure Babsi!

(Nachtrag für Samstag, den 18.Juni)

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Kommentare

Irmgard Brunmayr
Vor 3 Jahr

Hallo Liebe Barbara!! Du bist ein Wahnsinn!!!! wie du Dich durchschlängelst in so einem fernen fremden Land. Alle Achtung wie du diese auftretenden Probleme meisterst. Bleib Gesund und pass auf dich auf. Lg. IRMI