Hallelujah, eine heiße Dusche!

Veröffentlicht am 25. Juni 2022 um 19:21

Liebes Tagebuch, liebe Leute!

Eeendlich angekommen. Die Reisezeit vom letzten Hostel in Sri Lanka bis zum ersten hier in Phuket Thailand betrug knapp 20 Stunden und geschlafen hab ich letzte Nacht davon nur eine Stunde gesamt. Ich würde ja die Schuld gerne dem Typen zuschieben, der ca. 10 Reihen vor mir saß, denn das hatte die Welt noch nie gesehen: Im Sekundentakt nieste er dahin und rümpfte dann lautstark seine Nase - und ich übertreibe nicht. Ich war unglaublich froh, nicht direkt neben ihm sitzen zu müssen, ich denke ich hätte ihn erschlagen.

Durch den Schlafentzug ging mein Kopfkino los und das kann ich euch einfach nicht vorenthalten, bitte nehmt es mit Humor.😅 Ich hatte mir ja bis jetzt in meinem Leben bereits die eine oder andere Zombieserie angesehen und der dauerniesende Typ erfüllte perfekt das Klischee des unwissend Infizierten. ➡️"In der Kabine ist es finster, ein Großteil der Leute schläft - doch er nicht. Er niest im ansonsten mucksmäuschen stillen Flugzeug über Stunden dahin, ihm wird immer heißer und er fühlt sich einfach schlecht und erschöpft. Lange dauert es nicht und Schreckliches passiert: Er verwandelt sich, verfällt in einen Blutrausch und geht auf alle anderen Passagiere los. Die Piloten im Cockpit beten, dass die Sicherheitstür bis zur Landung halten würde, sie können durch die Kameras nur hilflos zusehen, wie auch die letzte Stewardess der Meute zum Opfer fällt . Was wird nur passieren, wenn das Flugzeug erfolgreich landet? Ist das das Ende unseres friedlichen Lebens? Mehr erfahrt ihr in Flugzeugzombieapokalypse Teil 2! "⬅️ Auch ansonsten hab ich um 2 Uhr morgens tiefgründige Gedanken (vielleicht sollte ich auf Liebeskomödien und Heimatfilme umsteigen?) und ich entschuldige mich an dieser Stelle bei meiner Oma, die vermutlich gerade lesend den Kopf schüttelt.

Doch nein, vermutlich lag es eher an den sehr unbequemen Sitzen der Asia Airlines und nicht an Mr. Bakterienschleuder. Oder am Hunger, denn ich hatte zuletzt am frühen Nachmittag was gegessen und baute irgendwie drauf, dass wir im Flugzeug etwas bekommen. Weit gefehlt und so holte ich mir stattdessen am Flughafen in Kuala Lumpur um 4 Uhr in der Früh einen Becher Instantnudeln (die Auswahl an Essbarem um diese Zeit war leider etwas beschränkt).
Die sieben Stunden Zwischenstop konnte ich dank dem außergewöhnlich guten WiFi und Netflix überbrücken. Schlafen war leider nicht möglich, da die einzelnen Sitze durch Lehnen voneinander getrennt wurden und der Boden keinen Teppich, sondern Fliesen vorwies. Das wäre dann doch etwas zu ungemütlich und so musste ich wach bleiben. Vor mir am Boden breitete sich zwischendurch mal eine asiatische Großfamilie mit deren 4 kleinen Kindern aus. Leicht überfordert mit der Energie ihrer Sprösslinge drückten sie ihnen eine große Auswahl an Plastikspielzeug und deren Handys in die Hand. So saß einen halben Meter vor mir ein Kind im zuckersüßen Erdbeeroutfit, noch zu jung um zu gehen, und schlug mit voller Kraft immer und immer wieder das Handy seiner Mutter gegen das seiner Großmutter. Wunderbar. Verschönert wurde die Szene noch durch die Accessoires, welche das Mädchen trug: Gokdkette, breites Goldarmband und ein passender Ring dazu am Finger. Na wenn es letzteren mal nicht verschluckt und dran erstickt - Herr, lass Hirn regnen!

Der Weiterflug nach Phuket dauerte nur eineinhalb Stunden und ich hatte den Flugstart einfach verpennt. Die Augen fielen mir bereits zu, da hatten noch nicht mal alle Leute das Flugzeug betreten. Leider ließ man mich nur 15 Minuten schlafen, denn dann musste ich einen Einreisewisch ausfüllen und wurde dafür geweckt. Also wieder nix mit Schäfchen zählen!

Etwas Wartezeit am Flughafen und zwei Stunden Busabenteuer (inklusive weiterer Wartezeit) später war ich dann endlich angekommen. Das Hostel war außergewöhnlich schick! Im Eingangsbereich stand ein Billardtisch, draußen gab es einen Pool und drinnen: Eine saubere Dusche mit heißem Wasser! Ja, ihr habt richtig gelesen, heiß. Ich stand so lange drunter, bis meine Beine knallrot anliefen, das musste nach 3 Wochen kaltem Wasser einfach sein. Noch schnell einen Happen der Thaiküche probieren, mich von den partylustigen Hostelmitbewohnern verabschieden und ab ins Bett. Dieses Mal wird kein Wecker gestellt! 
Gute Nacht, eure Babsi!

(geschrieben am Samstag, den 25. Juni) 

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