
Liebes Tagebuch, liebe Leute!
Der Shuttle nach El Salvador hatte wieder eine Überraschung für mich in petto. Hatte es mir gerade gemütlich gemacht, genoss die Fahrt und die Aussichten und wurde ganz plötzlich aufgefordert den Shuttle zu verlassen und in einen anderen umzusteigen. Davon wusste ich bis zu diesem Moment nichts, aber ich fügte mich einfach, lud meinen Rucksack um und stieg zu neuen Leuten in den Shuttle. War ebenso eine nette Gruppe - ich saß in einer Reihe mit zwei Kanadiern. Bei einer Tankstelle wurden wir alle gleich veräppelt: Entdeckte ich doch ein Bier auf meiner Rechnung, welches ich nicht gekauft hatte. Großer Zufall, denn normalerweise lasse ich die Rechnung immer direkt bei der Kasse liegen, mich hatte nur der Preis für meinen erworbenen Apfel interessiert. Ich ging damit zur Kassa und bemerkte schon ein komisches Herumgetue seitens der Kassiererin. Hinter mir stand das kanadische Pärchen: Selbes Problem. Aaah so ist das. Da landet gaaanz zufällig ein Bier auf den Rechnungen der dummen weißen reichen Touristen und am Feierabend steckt man sich diese bezahlten Bierdosen in die eigene Tasche. Netter Trick, doch ich lass mich ungern verarschen. Ich sprach sie direkt darauf an, wartete bestimmt 10 Minuten, bis sie mir nach langem gekünstelten Herumgedrücke mein Geld aushändigte und fragte mich, wie oft der Trick am Tag wohl so funktioniert. Oft genug nehme ich an, die knapp 1.50 Euro fallen einem auch nicht immer gleich auf.
El Salvador ist noch nicht so lange im "Tourismus - Business". Online werden zwei Standorte der Küste genannt, welche Unterkünfte und Verpflegung etc. bieten : El Tunco und El Zonte. Auf dem Weg dorthin fährt man auf den hohen Klippen der Küste entlang. Wunderschön, mit dichtem Grün bedeckt und immer wieder einen wahnsinns Ausblick auf das Meer parat. Den Shuttle musste ich gleich nach dem Grenzübergang Guatemala - El Salvador übrigens nochmal wechseln. Beim verlassen der guatemaltekischen Seite hatte ich noch einen letzten netten Plausch mit dem älteren Herrn im Emigrationshäuschen: "Hast du dir das angeschaut? Und das und das? Ansonsten musst nochmal zurück kommen!“ Werde ich mir ehrlich überlegen, dankeschön!
Beide vorhin genannten Orte hatten keine Hostelbetten mehr frei, also nahm ich ein Hostel, welches sich in der Nähe befand (playa la libertad) und super Bewertungen für einen vergleichsweise günstigen Preis hatte. Per Linienbus kann man dann leicht die anderen Orte besuchen. Und es war die BESTE Entscheidung! Das Hostel "sunset surf villa" ist sauber, modern, hat eine große Küche, welche auch gut ausgestattet ist, einen klasse Swimmingpool und ganz viel Platz, um gemütlich abzuhängen.
Wie verbrachte ich also die kommenden fünf Tage? Mit purer Entspannung! Besuche an verschiedenen Stränden, relaxen in der Hängematte, malen, Gitarre spielen, herumspazieren und einer weiteren Quiznacht.
Ich besorgte am Straßenstand um die Ecke jeden Tag frisches Gemüse und machte mit Apfelessig und Olivenöl aus dem Supermarkt in der Nähe eine große Salatschüssel. Was das Hostel also mehr kostete im Vergleich zu Guatemala, konnte ich mir hier durchs "Selbstkochen" einsparen. Die bisherigen Hostels hatten einfach fast nie eine Küche dabei! Zudem kochte ich mir jeden Morgen eine Schüssel Porridge und schnitt ordentlich Obst rein. Hach, was waren das doch für entspannte Tage! Und jeden Tag TRAUMWETTER! Über 30 Grad, purer Sonnenschein und erst in der Nacht ein kleiner Regenschauer.
Touristen siehst du nur direkt im Hostel oder am Strand. Auf den Wegen und Straßen ist so gut wie kein "extranjero" unterwegs - außer ich natürlich. Goldene Regel: Alles unter 2 km wird sowieso gelaufen. Bei den Mittagstemperaturen ist allerdings Vorsicht geboten: Wasserflasche, Sonnencreme und ein Kapperl sind ein Muss!
Zuerst teilte ich mein (super klimatisiertes) Zimmer mit einem Paar aus Neuseeland und dann zogen für die kommenden Nächte drei Typen in meinem Alter ein: Zwei aus Australien, einer aus den USA. Die drei reisten zusammen, waren ganz klassische "Surferboys" und wirklich drei ganz sympathische und nette Kerle. Sie nahmen mich mal in ihrem Uber mit, da wir den selben Weg hatten, wir sangen am Strand ein gemeinsames "All summer long" und ich begleitete sie zur Pizzeria. So a freundlicher Haufen, voll sympathisch.
Ihr könnt euch nicht vorstellen, was ich zufällig in einem Gespräch rausgefunden hab: Der Besitzer dieses mega coolen Hostels ist Weizer!! Nicht nur Österreicher, nicht nur Steirer, sondern quasi fast von nebenan. 😂 Dinge gibt's, die gibt's nicht. Gute Arbeit, Christian, hast du bestens hinbekommen hier. Er hat vier Hunde in seinem Hostel aufgenommen, die von allen Volunteers bestens behandelt werden und tagtäglich wild durchs Gelände sausen. "Vainilla" hat es mir besonders angetan - so ein hübscher Fratz!
Aus dem Surfen wurde leider wieder nichts. Meine monatlichen Frauenproblemchen hatten wieder mal ein top Timing und ganze drei Tage lang war ohne Schmerztabletten so und so gar nix möglich. Schade, denn neben unserem Steinstrand vor dem Hostel (da muss man schon etwas Erfahrung mit sich bringen) hatte ich einen Strand gefunden (La Tunca), der sich perfekt für Anfänger eignen würde. Hilft nix, wird nicht der letzte Strand meines Lebens gewesen sein.
Ganze fünf Nächte verbrachte ich hier und plante dann kurzerhand meine Weiterreise in die Hauptstadt. Von dort aus kann man auch die Tour zu den 7 Wasserfällen machen, welche weit oben auf meiner To Do Liste stand. Schweren Herzens verabschiedete ich mich also von dem wunderbaren Ort hier und begann erneut das Abenteuer "Busfahrt". Lasst euch überraschen!
Saludos, eure Babsi!
(6.-11. August 2025)
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