
Liebes Tagebuch, liebe Leute!
Ein halber Tag in Antigua blieb mir noch, also besorgte ich mir noch einen Kühlschrankmagneten am Markt, gab meine Postkarten ab (es wird nicht garantiert, dass diese auch ankommen, da Guatemala ein grottiges Postsystem hat) und sortierte meine frisch gewaschene Wäsche in den Rucksack rein.
Vor meiner Shuttlebus-Abholung um 14 Uhr wollte ich unbedingt nochmal in das Lokal "La casa de las sopas" und entdeckte ganz zufällig auf dem Weg dorthin einen Standort der "Máximo Nivel" Sprachschule! Hab mich richtig gefreut, denn genau in einer dieser Schulen hab ich mit 21 Jahren damals in Costa Rica meine ersten spanischen Wörter gelernt! Erste Soloreise ever - schöne Erinnerungen!
Als ich in den Shuttle stieg und mir einen Platz aussuchte, landete ich direkt neben: Einer Österreicherin. Schon wieder! Und ganz plötzlich hörte ich von der letzten Reihe eine bekannte Stimme und es war die von Dinah: Jetzt saßen wir drei österreichischen Mädls einfach in ein und dem selben Bus zum Strand! So viel Zufall gibt's eigentlich ned.
Ich konnte es kaum erwarten endlich das Meer zu sehen! Doch bevor wir quer durchs Landesinnere fuhren, das hügelige Vulkanland verließen und ins üppige Grün eintauchen würden, fuhren wir direkt am Fuße des "Fuego" vorbei. Gestern noch bestiegen, heute mit bewölkter Spitze vor meiner Nase - das Ding ist rieeesig! Auf der Fahrt stellte ich generell fest, dass Guatemala zu 80% aus Vulkanen bestehen musste - die sind einfach überall, unglaublich!
Jeder wurde bei einem anderen Hostel abgeliefert und ich erkannte schnell, warum mein Hostel bei weitem das günstigere war. Ich denke seit Asien 2022 hatte ich keine solche Bruchbude mehr. Es hieß dort "Bedrooms where Charlie", was ja an sich schon keinen Sinn macht. Hab beim Check in gefragt, wo Charlie denn jetzt sei, hat sie nicht verstanden.
Gebucht hatte ich hier zwei Nächte am beliebten El Paredón - Strand. Und ich entschied mich dabei zu bleiben und nicht zu verlängern, da der Strand mich nicht zu 100 % umhaute. El Salvador, mein nächstes Ziel, soll laut Hörensagen um eine Ecke schöner sein.
Wie verbrachte ich meine Zeit hier? Ich lag am Strand, holte mir meinen ersten Sonnenbrand trotz des braven Eincremens, spazierte bis ans menschenleere und verlassene Strandende und sah von dort aus den Mangroven-Flussteil des Ortes. Ich nahm an einer Party - Quiznacht mit meinen österreichischen Mädls teil, tanzte mit der wilden Meute zu unzähligen Bad Bunny-Songs, erlebte jede Nacht aufs Neue ein mega Gewitter mit Stromausfall und teils überschwemmten Straßen und verkroch mich nachts unter dem Moskitonetz meines Bettes. Nur ein einziger weiterer Kerl schlief hier. Er war so kühl wie ein Eisblock und nicht gerade ein guter Gesprächspartner, was dem dreckigen Hotelzimmer, der ungenutzten Dusche und dem andauernden Baustellenlärm noch das gewisse Etwas gab. Der Sohn des Besitzers kam einmal auf mich zu und erklärte mir ungefragt deren Umbaupläne. Welch tolle Fliesen sie nicht einbauen würden, warum sie jetzt alles lautstark umreißen (Nebensaison, kaum Gäste) und warum sie aktuell kaum Putzen würden: Mehr Gäste, öftere Reinigung. Aaach ja, ganz gute Taktik das einem Gast zu erklären, der sich vorkommt, als würde er in einem Hasenstall übernachten, da das Stroh vom Strohdach heftig abrieselte. Und wenn nur ein einziger Gast da ist gehört ebenso grob durchgeputzt, mein lieber Freund!
Ansonsten war es ein ganz nettes Dörfchen mit Bars, Restaurants, einem ATM, und der Möglichkeit zu surfen. Nicht mit meinen Vulkanwanderungsspatzen: Ich weiß bereits, wie anstrengend so eine Surfeinheit ist und meine Ober- und Unterschenkel waren noch Mus. Schlichtweg nicht möglich. Ich kann ja kaum normal aus dem Bett steigen. 😂 Eine Dame im Bus nach Atitlán hatte mir damals auch erzählt, dass ihre Freundin beim Surfen hier von einem Stachelrochen verletzt wurde und durch Höllenschmerzen ging. Auch nicht gerade ein Pluspunkt. Aber surfen konnte ich immer noch in El Salvador.
Mit Freude hab ich meinen Rucksack gepackt, musste leider nochmal Bargeld abheben, da das Kartenlesegerät im Hostel nicht funktionierte (=7 Euro Abhebegebühr, sehr fein), und setzte mich in den Shuttle Richtung Süden. Neues Land Nr. 2, ich kooomme! ❤️
Grüße, eure Babsi!
(4.-6. August 2025)
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