Die Angst vor dem Meer

Veröffentlicht am 11. Juni 2022 um 12:51

Liebes Tagebuch, liebe Leute!

Liebe und Hass liegen ja bekanntlich oft nahe beieinander. So ungefähr ist es bei mir mit Liebe und Angst. Angst vor den großen Wellen, Angst davor so richtig untergetaucht zu werden. Ich weiß, im Endeffekt ist nichts weiter dabei: Man taucht einfach durch die größeren Wellen durch und fertig is die Gschicht. Doch gegen das ungute Gefühl in meiner Magengegend kann ich einfach nichts machen, das hatte ich schon immer. Und die ein oder andere unerfreuliche Erfahrung mit starken Wellen habe ich auf meinen Vorreisen auch schon gesammelt. 

Heute wollte ich wieder zeitig in der Früh eine Runde schwimmen und ging dazu an den Strand, doch mir fiel gleich auf, dass das Wasser heute nicht so ruhig war wie an den Vortagen. Teilweise konnte man sogar richtig große Wellen beobachten, die mit ordentlich Getöse erst ganz am Strand brachen. Komme ich da überhaupt ins Wasser rein, oder werd ich gleich direkt wieder rausgeschleudert?
Ich entschied mich dazu vorher noch beim Surferstrand vorbeizuschauen und den vielen Leuten dort beim Wellenreiten zuzusehen. Vielleicht würde sich die Lage am sogenannten "Babybeach" ja inzwischen bessern. Leider nein und mir war inzwischen schon so heiß, dass ich unbedingt ins Wasser wollte. Augen zu und durch. Ich suchte mir vorsichtshalber eine Stelle aus, wo bereits 4 weitere Leute im Wasser waren und wartete ab, bis eine weitere große Welle brach. Jetzt schnell rein mit dir Babsi, so dass du bei der nächsten Welle schon tief genug im Wasser bist, um durchtauchen zu können. Ich konnte nämlich gut drauf verzichten am Strand so richtig aufgeklatscht zu werden. Geschafft! Ich schwamm gleich ein Stück weiter aufs Meer hinaus, denn hier war es deutlich ruhiger, als in Strandnähe. Was jedoch auffiel: Heute ließen dich die Wellen nicht nur strandzu treiben, sondern gleich viele nahmen den verkehrten Weg: Vom Strand mit ordentlich Schwung wieder auf den Ozean zurück hinaus. Beides zusammen führte zu einem tatsächlich spannenden Wellengang, der viele Touristen davon abhielt ins Wasser zu gehen. Ich konnte mehrere beobachten, die reinwollten, es aber nicht wirklich schafften und es dann einfach bleiben ließen. Konnte ich ihnen nicht verübeln, denn während ich mich so dahintreiben ließ kam immer wieder der Gedanke auf: Wie komme ich da dann wieder raus? Einfach Richtung Strand schwimmen und rausgehen hört sich so einfach an, war heute nur nicht möglich. Nach einer Weile beobachtete ich ein Pärchen, welches das gleiche versuchte. Es gestaltete sich schwierig und erst nach mehreren Versuchen hatte es geklappt. Und jetzt war ich an der Reihe. Das erste Stück war natürlich kein Problem, die Schwierigkeit lag bei den letzten 10 Metern. Wieder kam mir die Taktik in den Sinn durch eine besonders große Welle durchzutauchen und dann mit ordentlich Tempo hinter der Welle nach draußen zu gehen. Funktionierte natürlich nicht, denn diese riss mich wieder ein gutes Stück mit sich in die falsche Richtung. Ich spielte das ganze Spiel noch ungefähr 3x, immer mit dem Blick nach hinten, denn man wollte keinesfalls von einer Welle überrascht werden- da würde ich nämlich so richtig mit dem Gesicht voraus einfahren.

Aber kein Probleeeem, ich hatte es geschafft. Zufrieden damit, mich wieder etwas meiner Angst gestellt zu haben ging ich zurück ins Hostel für eine Dusche und ein gutes Frühstück!

Bis später, eure Babsi!

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