Der Tag heute war ganz dem Meer gewidmet. Schon in der Früh sahen wir drei Zimmerkolleginnen uns den Sonnenaufgang am Meer an. Das machten wir am Main-Beach, also dort, wo die richtig guten Surfer ihre Wellen jagten und ich bereits mehrere Male gewesen bin. Die Temperaturen waren noch richtig angenehm und der Sonnenaufgang einfach wunderschön!
Am frühen Nachmittag ging ich dann nochmal ans Meer um zu schwimmen und dann packte ich mein Zeug für die Surfstunde zusammen.
Ja, es war soweit, endlich wieder surfen! In Costa Rica letzten Jahres hatte ich ja bereits 2 Stunden, nur wusste ich davon quasi gar nix mehr. Und nach diesen 2 Stunden konnte ich ja noch nicht wirklich surfen, also war es die einzig richtige Entscheidung, mir hier nochmal einen Lehrer zu nehmen. Georg, der Deutsche aus meinem Hostel, wollte ebenfalls eine Stunde. Während seine Freundin gemütlich im Hostel chillte, ließen wir uns vom- am Tag zuvor organisierten- Tuktuk der Surfschule an den PeanutFarm-Beach bringen. Hier solle es die besten Wellen für Surfanfänger geben. Unser Glück: Dadurch, dass es im Ort vergleichsweise noch immer wenige Touristen gibt, bekamen wir für den Preis von knapp 20 Euro jeweils Einzelunterricht, wir fuhren nämlich mit zwei Surflehrern dort hin. Richtig cool, denn normalerweise ist ein Lehrer für mehrere Schüler gleichzeitig zuständig.
Ich bekam ein Surfshirt und nachdem mir mein Lehrer ca. 15 Minuten am Strand das Board und den Umgang damit erklärte, bzw. wie man später im Wasser am Bord aufstehen würde, gingen wir auch schon ins kühle Nass. Korrigiere: Ins warme Nass, denn die Wassertemperatur war herrlich angenehm!
Zuerst gingen wir ein Stück - das Board hatte natürlich ich dabei- und dann paddelten wir ein Stück. Dabei lag ich dann klarerweise schon am Surfboard und bekam bei größeren entgegenkommenden Wellen etwas Unterstützung von meinem Lehrer. Brustkorb und Gesicht nach oben, damit dich das Board nicht erwischt, Augen zu und zack, drüber über die Welle! Die zu großen brauchten wir nämlich noch nicht. Mein Lehrer hatte einen guten Blick für passende Anfängerwellen und tatsächlich schaffte ich es schon bei der ersten Welle (juhuuu, das Gefühl war unbeschreiblich!🥳) aufzustehen und zu surfen. Natürlich Anfängerglück, denn die nächsten beiden tauchten mich ordentlich unter. Es ging dann ungefähr so weiter: Eine Welle erwischte ich und schaffte es meist am Board bis an den Strand zu surfen, die nächste wieder nicht. Eine hat mich so ordentlich untergetaucht, dass ich gefühlt den halben Ozean leergesoffen habe. Bah, hustend kämpfte ich mich an den Strand, bemerkte, dass mich ein Einheimischer genau beobachtet hatte und sagte nur: "There is nearly no salty water left now. I drank most of it." Er lachte und applaudierte mir dafür dann später, als ich elegant eine Welle bis nach draußen gesurft bin und am Strand absprang.
Generell freuten sich hier mehrere Leute mit mir. Es war einiges los und man konnte mir einfach ansehen, dass ich blutige Anfängerin war, deshalb erhielt ich von mehreren Seiten aufbauende Worte. Mein Surflehrer war ebenfalls zufrieden mit mir und gab mir immer wieder noch weitere Tipps zur Verbesserung, vor allem dann, wenn ich vom Board gefallen bin: "Dieses mal warst du zu weit vorne am Board", oder "geh das nächste mal mehr in die Knie, dann hast du eine noch bessere Balance!" Alles gute Tipps, die ich direkt umzusetzen versuchte. Es machte wirklich Spaß! Auch Georg war von seiner Stunde begeistert und so verließen wir dann zufrieden mit uns selbst das Wasser.
Ja hoppla, Georg hatte direkt ein Teil seines Surfboards demoliert und hoffte nur, dass sie ihm dafür nicht ordentlich zur Kasse beten würden. "We talk about that back in the shop!", sagte sein Lehrer. Huii, ja mal schaun, was da rauskommen würde.
Am Strand stellten wir fest, dass wir heute so eine tolle Chance gehabt hätten, uns gegenseitig beim Surfen zu filmen, oder zu fotografieren - nur dachten wir einfach nicht dran. Na dann wenigstens ein After-Surf-Foto am Strand mit den Surfboards. Happy gingen wir zurück zum Tuktuk, montierten die Boards am Dach und fuhren die Rumpelpiste zurück in die Surfschule.
Umgerechnet 6 Euro oder so zahlte Georg dort für die anstehende Reperatur des demolierten Boards und war damit komplett einverstanden. Besser ein demoliertes Board und eine kleine Rechnung, als ein demoliertes Gesicht- eine Frau hatte es am Strand nämlich ordentlich erwischt. Regel Nr. 1, wenn du ins Wasser fällst und nicht hinter dem Board abspringen kannst: Sofort Gesicht bzw. Kopf mit beiden Armen schützen, ansonsten kann es ordentlich ins Auge gehen, wenn dich das Board richtig erwischt! Gut, dass solche Verletzungen bei mir heute ausbleiben. Ich denke, für diesen erfolgreichen Nachmittag haben wir uns beide heute Abend ein kühles Bier verdient!
Prost und bis bald, eure Babsi!
(Nachtrag für So, den 12.Juni)
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