Den Hintern platt gesessen

Veröffentlicht am 7. Juli 2022 um 18:50

Liebes Tagebuch, liebe Leute!

Puuuh, na das war mal eine Anreise. Nachdem ich den Vormittag noch im Hostel verbrachte, brachte mich ein kleiner Sammelbus um ca. 4 Euro vom Hostel direkt zum Busbahnhof. Ich kaufte mir mein Ticket für 16 Uhr nach Bangkok, stellte meinen schweren Rucksack in einer Abstellkammer ab und machte mich auf die Suche nach etwas Essbarem. Direkt auf der anderen Straßenseite befand sich ein kleines Lokal, wo die Besitzerin und Köchin vor deinen Augen dein Essen zubereitet. Ich bestellte wie so oft ein "Pad Thai" mit Huhn, denn da konnte man eigentlich nichts falsch machen. Bekommen habe ich das beste Pad Thai meiner bisherigen Reise! Am Foto könnt ihr sehen, worum es sich bei diesem Gericht handelt: Nudeln mit Huhn und Ei, Sprossen und frischem Gemüse, Nüssen, einem Spritzer Limettensaft und guten Gewürzen. Fertig ist in wenigen Minuten ein gesundes und total leckeres Essen. Mit der Besitzerin kam ich dann noch gut 20 Minuten ins Gespräch. Ich hatte immerhin noch Zeit und da und sich die Dame sichtlich über einen Tratsch freute, hörte ich nur zu gerne zu.

Ich saß im Bus in der letzten Reihe, kippte gleich mal die Rückenlehne ein Stück nach hinten und stellte die Klima ober mir ab. Es war recht frisch herinnen, also zog ich mir gleich mal meinen Kapuzenpulli über. Noch war der Platz neben mir frei und so stellte ich dort meinen kleinen Rucksack ab - der große hatte im Frachtraum Platz genommen. Kurz nachdem wir losfuhren kam eine Dame nach hinten, wies mich auf die Maskenpflicht in diesem Bus hin und teilte dann an jeden Passagier Decken, Getränke und Kekse aus. Gar nicht so schlecht der Service hier, aber dafür hatte ich immerhin auch 620 Baht (knapp 17 Euro) bezahlt. Na gut, wir würden über 10 Stunden fahren und wenn man das mit unseren Preisen zu Hause vergleicht, darf man sich ja wirklich nicht beschweren.
Es stellte sich heraus, dass wir ganze 13 Stunden brauchen würden, um in Bangkok anzukommen. Zwar war der Bus ein Nachtbus, doch geschlafen hatte ich darin nur 2x je eine Stunde. Zwischendurch blieb der Bus einmal stehen und man konnte sich die Beine vertreten, etwas einkaufen, oder die Toilette benutzen. Zurück im Bus wusste ich schon gar nicht mehr, wie ich mich hinsetzen sollte, so sehr tat mir mein Allerwertesten schon weh.. 😅 Ich war RICHTIG K.O. als der Bus in den Busbahnhof einfuhr und jetzt musste ich mich erst um den Transport zu meinem Hostel kümmern- schon langsam etwas mühsam, das ganze.. Ich entschied mich für ein Taxi und schlenderte zum nächsten Taxistand - doch da wollte mich erstmal keiner haben. Der Grund? Niemand von den Taxifahrern sprach Englisch und jeder gaffte mich nur unverständlich an, als ich ihnen auf Google Maps meine Unterkunft zeigte. War das denn so schwierig?Netterweise half mir eine Thailänderin weiter, die selbst ein Taxi nehmen wollte. Sie unterhielt sich mit den Fahrern und machte schlussendlich einen für mich ausfindig, der mich dann mit meinem Handy in seiner Hand direkt vor die Hosteltür fuhr.

Ich hatte die Unterkunft vor ein paar Stunden per Mail informiert, dass ich ca. um 5 Uhr früh in Bangkok ankommen würde und sie antworteten mir flott: Ich kann im Allgemeinbereich auf meinen Check In warten und diesen versuchen sie mir so früh wie es geht zu ermöglichen. Der Mitarbeiter des Hostels empfing mich um 6 Uhr freundlich bei der Eingangstür, zeigte mir, wo ich meinen großen Rucksack inzwischen ablegen konnte und führte mich kurz durch's Hostel. Sofort ist mir etwas in's Auge gesprungen: Eine Couch! Ich zog mir die Kapuze meines Pullovers über den Kopf, beschlagnahmte die Couch für mich und holte mir zwei weitere Stunden Schlaf. Dass die ersten Leute bereits aufstanden und am Tisch nebenan ihr Frühstück aßen juckte mich tatsächlich nicht - ich war einfach nur totmüde und würde die Couch nicht so schnell freigeben. Statt zur regulären Zeit um 14 Uhr durfte ich dann schon um 9 Uhr in mein Zimmer einchecken, DANKESCHÖN! 🧡

Das Zimmer selbst sah ganz spannend aus: 4 Stockbetten befanden sich darin, nur waren diese statt mit Vorhängen mit einer Art Plastikplane ausgestattet. Willst du hier also deine Ruhe haben, hängst du dir das blaue Plastikding vor's Bett - und verwandelst so den Raum optisch in ein Warenlager bzw. eine Baustelle. Die ganzen Gepäckstücke am Boden ergänzten das Bild noch: Warenlager, sag ich doch! Das Bild dazu findet ihr natürlich unten. 

Dieses zitzerlweise Schlafen hat mich ganz schön mitgenommen und den restlichen Tag konnte man mit mir nicht so recht was anfangen. Nix mit Sightseeing: Ein Faulenznachmittag stand an! Ein Mädchen aus Frankreich nahm mich dann am Nachmittag mit in einen Massagesalon und das war die wohl beste Idee seit langem. 30 Minuten Ganzkörper-Ölmassage: Genau das hatte ich gebraucht und mir doch auch irgendwie verdient, nach dieser 16 Stunden Anreise! 😉 In Thailand bietet dir an jeder Straßenecke wer eine Massage an, doch bis jetzt hatte es einfach nicht gepasst. Umso größer war die Freude heute und ja, die Dame hat volle Arbeit geleistet: Ich schwebte beinahe aus dem Salon raus, so tiefenentspannt war ich! 

Ich erkundigte mich am Abend bei den anderen Hostelgästen, ob die Gegend hier herum sicher sei (vor allem nachts). Jeder sprach mir gut zu, also spazierte ich im Finstern selbstbewusst durch die Straßen, um noch etwas zu essen zu bekommen. Tatsächlich fühlte ich mich sehr sicher und das ist auch nicht der einzige Punkt, indem mich Bangkok bisher überraschte- doch mehr dazu gibt es im nächsten Beitrag.

Liebe Grüße, eure Babsi!

(Nachtrag für Dienstag und Mittwoch, den 5. und 6. Juli) 

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