
Liebes Tagebuch, liebe Leute!
Morgen sollte um 5.30 Uhr Tagwache sein, denn nur bei Sonnenaufgang sind die Walhaie in der Gegend. Jaaa (Freudensprung), es gibt sie auch auf dieser Insel, ich werde meinen Versuch Nummer 2 starten!
Schnell ab ins Bad und dann wollte ich mir noch etwas Trinkwasser holen - zack hatte ich den Türknauf in der Hand. Oh oh, gar nicht so gut. Ich probierte mehrmals ihn wieder irgendwie zu befestigen, doch ohne Werkzeugkoffer und technischem Geschick würde das wohl nichts mehr werden. Wie genau sollte ich jetzt noch schnell um 5.30 Uhr zur Küste kommen? Vielleicht durch ein Fenster? Jetzt war es knapp vor Mitternacht - nach Hilfe schreien ging also nicht mehr. Notfalls würde ich eben morgen früh laut gegen die Tür hämmern, hilft ja nix! 🤷🏼♀️😅 Neben dem Kochen würden die Filipinos definitiv wohl auch den Preis für beste Ingenieurskunst nicht absahnen - nicht nachdem, was ich hier regelmäßig sehe. Dafür aber den Preis für die glücklichsten Menschen, um das Land hier in Schutz zu nehmen! 😉
Pünktlich frühmorgens gerichtet rüttelte ich also ein paar mal lautstark an der Tür und schon rettete mich die Tochter des Hauses aus der Misere. Sie brachte mich übrigens auch höchstpersönlich zum Strand und stellte sicher, dass ich die Allererste auf dem Boot war. Anscheinend hat sie Connections zum Bootsfahrer, was natürlich daran liegen konnte, dass unser Hostel direkt neben dem Anlegesteg steht. Mir solls recht sein und nach einer kurzen Sicherheitseinweisung ging's auch schon los: Uuuh ich freute mich schon! Gestern Abend hatte ich noch gefragt, ob die Walhaie hier gefüttert, also quasi gelockt werden und die Antwort lautete nein. Eine Lüge, wie ich mit eigenen Augen feststellen konnte. So wie bei uns zu Hause am Stubenbergsee die großen Welse verköstigt werden, wurde auch hier ab und an etwas ins Meer geworfen. Schade, davon bin ich nun wirklich kein Fan, doch nun bin ich hier und jetzt werde ich es auch genießen. Wir durften ins Wasser rein und ein weiteres Mal fiel mir auf, dass ich weit und breit die Einzige war, die das ohne Schwimmweste tat. Einige blieben gleich ganz am Boot. Ich hatte eine Taucherbrille ohne Schnorchel bekommen (den hätte man extra bezahlen müssen und Geizhalsbabsi sagt dazu ganz klar nein!) und versuchte mein Glück. Es dauerte gar nicht so lange und der erste Walhai kam aus der Ferne direkt auf mich zugeschwommen: Fu** war das Ding riesig! Was hatte ich auch erwartet? Walhaie sind die größten Haie auf der Welt und verdienen sich ihren Namen. Durchschnittlich 10m bringen sie zusammen und manche weiblichen Exemplare werden sogar 15m lang! Unfassbar, oder? Ich genoss jedenfalls jede einzelne Sekunde unter Wasser und reichte meine GoPro Kamera an einen Guide weiter. Die Regeln besagen unter anderem mindestens 4m Abstand zu den Tieren zu halten, doch sollten sie auf dich zuschwimmen: Ruhe bewahren und versuchen der großen Schwanzflosse bestmöglich auszuweichen. Ein krasses Gefühl mit diesen sanften Giganten im Wasser zu sein! Würden sie Fisch und Fleisch essen, würden mich keine 100 Pferde da reinkriegen, doch da sie mit ihrem großen Maul nur Plankton ansaugen schien ich ja safe zu sein. Und das war ich: Safe und glücklich und als es Zeit war das Wasser zu verlassen und zurück zu rudern, hatte ich immer noch ein fettes Grinsen im Gesicht. Zum Schwimmen mit Schildkröten und mit Mantarochen konnte ich nun Schwimmen mit Walhaien hinzufügen und es von meiner Liste streichen. Was für ein Start in den Tag!
Liebe Grüße, eure Babsi!
Kommentar hinzufügen
Kommentare