
Liebes Tagebuch!
Nachdem ich mein gratis Frühstück auf der Terrasse genoss (gratis schmeckt immer gleich nochmal so gut), habe ich bei der Rezeption etwas Geld fließen lassen, um meine Check-Out Zeit nach hinten verschieben zu können.
Ich setzte mich für 10 Quetzales in ein kleines Boot Richtung San Miguel, welches am gegenüberliegenden Seeufer von Flores liegt. Dann marschierte ich los und heiße drei Minuten später begann es zu regnen. Ich suchte Unterschlupf bei einem überdachten Picknicktisch, wartete bis der Schauer vorüber ging und suchte dann einen Minimarkt auf. "Wo geht's hier zum Mirador?", fragte ich den Verkäufer. Direkt rechts den Berg rauf.
Teilweise etwas steinig führte der Weg in den Regenwald rein. Scheint hier alles soweit ganz sicher zu sein! Ich genoss die Natur um mich herum, erfreute mich an ein paar Details am Wegrand, nahm die verlassenen Hausbauruinen unter die Lupe und kam keine Stunde später am Mirador an-einem blauen Treppengerüst mit kleiner Aussichtsplattform. Der Aufstieg hatte sich gelohnt, man hatte wirklich einen wunderbaren Ausblick auf die kleine Insel Flores und bekam zudem weitere Teile des Sees zu sehen, die mir zuvor verborgen geblieben waren.
Ich kam schnell mit einer jungen Frau aus der Hauptstadt ins Gespräch - sie war hier auf Urlaub mit ihrer kleinen Tochter. Super freundlich! Nachdem wir Instagram ausgetauscht hatten und sie mich zu sich in die Hauptstadt eingeladen hatte, verließen die beiden den Mirador und ich packte mein Malzeug aus. Mein Plan, hier im Anschluss in den See baden zu gehen, schien aufgrund aufziehender Gewitterwolken eh ins Wasser zu fallen. Bleibt also etwas Zeit für Farbe!
Während ich so im Stehen den Baum und das Land vor mir skizzierte, kamen nach und nach neue Besucher die Treppen hoch - so gut wie alle kamen aus verschiedenen Teilen Guatemalas. Spätestens als ich mich dann auf den Boden setzte, um mit den Wasserfarben zu beginnen, hatte ich das volle Interesse der Besucher. Manche schienen mehr Fotos von mir, als von der Aussicht zu machen. 😅 Es war einfach super nett. Ich kam mit ganz vielen Leuten ins Gespräch und erfuhr dadurch z. B. auch, dass eine kleine Insel vor uns Santa Barbara hieß. Ich klinkte mich ungefragt in ein Gespräch 3er Leute ein und meinte: "Tja dann ist das ja logisch gesehen meine Insel." "Warum das?", fragte mich ein Mann, der ein privater Tourguide zu sein schien. "Na weil ich Barbara heiße!"
Alle begannen zu lachen und wir plauderten darüber, welch nette Strandhäuser nicht auf meinem Anwesen stehen würden. Der Tag hier oben zeigte mir wieder einmal mehr: Man kann zwar mittels Google Übersetzer und ohne Spanischkenntnisse auch irgendwie durch Lateinamerika reisen - doch DIESE Begegnungen und freundliche Gespräche hätte ich allesamt nicht gehabt. Einfach schön! Viele lobten mein Bild, manche folgten mir auf Instagram (➡️art.by.babsi) und manch einer fragte nach einem Foto mit mir gemeinsam.
Was ich ebenso neugierig erfragt hatte, war die Identifikation eines Geräusches. Also wenn ich nicht ganz blöd war, waren das eindeutig Gewehrschüsse. Ich hörte sie immer wieder und sie schienen ganz in der Nähe von Flores zu fallen. Ich fragte also diesen einen Tourguide und er erklärte mir, ja es seien tatsächlich Schüsse, aber nur zu Übungszwecken. "Na daaann könnens ja in Ruhe weiterschießen", hab ich gemeint und mir wiederum einen Grinser eingefangen.
Zwischendurch wurde es richtig windig und der Himmel schien immer finsterer zu werden. Besser abbrechen und zurück gehen? Aber ich war doch noch nicht fertig. Das Glück war auf meine Seite, ich beendete das Bild, machte ein letztes Foto, wanderte retour und kam noch rechtzeitig im Hostel an, bevor der Regen kam.
Heute standen noch zwei Dinge am Plan, aber davon erzähle ich euch im nächsten Beitrag. 😉 Tschüssi, eure Babsi!
(Samstag, 26. Juli 2025)
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