
Liebes Tagebuch!
Ein Tuktuk brachte mich in ein Einkaufszentrum in der Nähe des Flughafens. Grund für meinen Besuch war ein großer Secondhand-Laden, den mir Leonie empfohlen hatte. "Megapaca" war in diesem Land anscheinend bekannt und da ich für meine bevorstehende Vulkanwanderung eh noch das ein oder andere brauchen konnte, suchte ich mich durch die unzähligen Gänge. Schlussendlich bezahlte ich 20 Euro für niedrige Wanderschuhe, ein langärmliges Sportshirt, Handschuhe und eine Haube - alles frisch gewaschen. Kein schlechter Deal, oder?
Mit einer Minipizza im Gepäck fuhr ich per Tucktuck wieder zurück ins Hostel und nahm dank Late-Check-Out noch ein letztes Mal von der Dusche Gebrauch.
Der nächste Termin des heutigen Tages war was besonders Cooles: Ein Wunschrestaurant! Früh kommen lohnt sich, denn zu späterer Stunde stehen die Leute draußen an und warten darauf einen der wenigen Tische zu ergattern. Wie funktioniert das Ganze im "Bistro puertas del cielo" also? Es gibt keine Speisekarten. Der Chef des Hauses, ein älterer aber sehr sympathischer Herr, kommt mit Block und Stift zu dir an den Tisch und fragt dich viele Fragen zu deinen Essensvorzügen. Diese Info wird dann an die Küche weitergegeben und dann wird darin gezaubert. Stress ist dem alten Herrn kein Begriff, denn obwohl andere Gäste warten, quatscht er mit dir noch über deine Heimat und seine zig Sprachen, die er spricht. Sympathischer Kerl.
Bei mir wurde es Pasta mit Huhn, Gemüse, extra Tomaten, etwas scharf gewürzt und Parmesan. Es schmeckte richtig richtig gut! Was ich jedoch gestehen muss: Irgendetwas im Gericht hab ich anscheinend nicht vertragen, denn bereits ein paar Minuten später breiteten sich erste Magenkrämpfe in mir aus. Den anderen beiden Mädels fehlte nix, also lasst euch nur wegen mir bitte nicht davon abbringen, dieses spezielle Restaurant zu besuchen- es ist wirklich ein kleines Erlebnis!
Trotzdem machte es meine Weiterreise nicht gerade angenehmer. Die Schärfe des Essens konnte nicht Schuld gewesen sein, denn da hab ich schon bei WEITEM Schärferes gegessen und das ganz ohne solche Folgen.
Ich verabschiedete mich von den Mädls und ging gut 2 km mit vollem Gepäck zum Busbahnhof, da mich drei dumme Jungs mit ihren Tuktukpreisen abzocken wollten. "Dann geh ich hald zu Fuß!" "Dann mach das!" "Bin schon unterwegs!"
Der Stolz siegte vor der Intelligenz, denn die Dusche vorhin war somit für die Fisch und ich kam komplett verschwitzt am Busbahnhof an, nachdem mich GoogleMaps zuerst an eine falsche Adresse geschickt hatte. Puuuh erstmal durchatmen und gleich vor der Fahrt nochmal eine Toilette aufsuchen - vielleicht lassen die Krämpfe dann ja nach. Keine gute Idee, denn die nicht sonderlich gschmackige Klokabine war erstens pfitzeklein und zweitens war der Boden waschlnass, da man versucht hat aufzuwischen. Versteht das Problem: Ich hatte meinen großen Rucksack am Rücken und meinen kleinen vorne umgeschnallt. Dran herumbaumelndes Nackenhörnchen inklusive. Jeder Versuch zu pinkeln ohne die Klobrille zu berühren war mehr als erfolglos, also musste ich die Entscheidung fällen meinen großen Rucksack vor mir auf den Boden in der Klokabine abzustellen. Wah, da grauste es mir schon ziemlich muss ich gestehen. Aber was sollte ich tun? Mein Gepäck komplett unbeaufsichtigt am Bussteig stehen lassen? Ne, dann doch lieber so. Besser a grausige Rucksack als ein gfladerter. 😅 Eines meiner größten Probleme beim Soloreisen, ohne Schmee: Immer und überall ALLES mithinzahn zu müssen, weil du's bei keinem für 5 Minuten abgeben kannst.
Noch dazu war der ganze Aufwand umsonst, denn mein Bauch zeigte sich unbeeindruckt. Kann ja heiter werden: Eine Nachtbusfahrt mit knapp 8 Stunden und dann auch noch der Sitz in der letzten Reihe. Guter Gott, bitte lass mich nicht kotzen.
War das erste mal, dass ich einen VIP Bus gebuchte hatte (heißt bequemerer Sitz mit Kippfunktion) und das erste Mal, dass ich neben einem deutschen Robert saß. Er mit seinen langen Haxn musste sich erstmal über ne halbe Stunde darüber beschweren, dass genau wir die letzte Reihe erwischt hatten, wo sich die Sitze nicht ganz so weit kippen ließen, wie die der Vordermänner und wo minimal weniger Beinfreiheit vorhanden war. Eh wirklich gschis*n mit so langen Beinen, aber meckern hilft auch nix. Ebenso wenig hilft es, sich ausgedehnt darüber zu beschweren, dass alle Leute auf den Vulkanwanderungen zu langsam für ihn seien und er immer gezwungenermaßen auf die Schwächeren warten müsse. Irgendwann hatte ich dann genug von der Sumperei und drehte mich auf die Seite, um zu schlafen. Umso mehr ich schlafen würde, desto weniger würde ich von meinen Bauchschmerzen mitbekommen, also los!
Wie es ab hier weiterging, das erfahrt ihr demnächst!😉
Grüße, eure Babsi!
(Samstag, 26. Juli 2025)
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