
Liebes Tagebuch!
4 Stunden Schlaf konnte ich zusammenstückeln, gar nicht mal so schlecht. Angekommen sind wir um einiges früher als geplant. (Boa, war ich froh, dass es draußen so finster war und dass ich nicht sehen musste, wie wild der fährt, echt. Wo machen die alle ihren Führerschein?)
Schnell kontaktiert ich mal Paco über meine verfrühte Ankunft. Paco hatte ich im Jänner in einem Madrider Hostel kennengelernt und er war so nett, mich zu sich in die Hauptstadt Guatemalas einzuladen. Mein Bauchgefühl spielte ihm hier in die Karten, ansonsten würde ich nicht sofort mit einem quasi Fremden mitgehen, keine Sorge! Zwar war es noch mitten in der Nacht, aber er antwortete, dass er sich gleich auf den Weg machen würde. Na dann hatte ich ja noch etwas Zeit die anderen Leute hier am Bussteig zu beobachten. Schaut euch mal den schlafenden Herrn mir gegenüber an - sterbender Schwan, sooo lustig. Eigentlich macht man keine Fotos von schlafenden Menschen, ist ja schon ein bisserl gemein - aber ich konnte einfach nicht wiederstehen
Ich nutzte meine deutsche Busbegleitung solange sie noch da war, um OHNE Gepäck die Toilette aufsuchen zu können. Der Robert wird ganz bestimmt nicht mit meinem Rucksack davonlaufen. Aber ach verdammt, auch jetzt stellte sich hinsichtlich Magenkrämpfe keine Besserung ein.
Paco versorgte mich dann mit reichlich Kamillentee, als wir endlich in seiner Wohnung angekommen waren. Vorsichtig versuchte ich etwas Toastbrot zu essen. Boa, war mir übel. Iberogast, bitte steh mir bei! Nach dem Frühstück und einem netten Gespräch bezog ich mein Gästezimmer und haute mich nochmals für zwei Stunden aufs Ohr. Zu Mittag kochte er auf meinen Wunsch extra Reis für mich - das würde meinem Magen wohl am ehesten schmeicheln.
Nachdem wir gegessen und gegenseitig viele Liedervorschläge ausgetauscht hatten, wurde es Zeit, um ins Stadtinnere zu fahren. Meinem Magen ging es nun etwas besser. Ganz hatte mich das Glück jedoch nicht verlassen, denn genau heute war Sonntag und Sonntag heißt in Guatemala Stadt: Markttag! Man kann es mit einem Kirtag bei uns vergleichen. Es gibt viele Stände, um alles mögliche einzukaufen, reichlich zu essen, Spiele für die Kids uuund Livemusik. Hach für Livemusik bin ich einfach immer zu haben! Diese sollte aber ganz besonders sein.
Marimba nennt man das Nationalinstrument Guatemalas. Es ist quasi ein großes Xylophon, das mit Schlägln gespielt wird. Nicht nur, dass die Melodien, die von mehreren Männern zeitgleich gespielt wurden, irrsinnig lustig klangen - nein, zig Leute tanzten auch noch dazu! Von frisch verliebt bis 50 Jahre glücklich verheiratet sahst du hier unzählige Pärchen das Tanzbein schwingen. Süß, aber hald auch soo lustig. Kein Mensch in Österreich würde freiwillig zu einem Xylophon tanzen, dafür sitzt der Stock im Ar*** einfach zu tief. 😅
Ich kaufte mir einen gedünsteten Maiskolben, um noch etwas Essen in mich rein zu bekommen und fuhr mit Paco dann ein Stück weiter. In dem Viertel, in welchem wir aussteigen, gab es zig Restaurants und Bars und Paco meinte, dass hier Freitag und Samstag richtig viel los sei. Heute wars ne Flaute, aber wir schlenderten durch die hübschen Straßen hier und endeten schlussendlich bei einer Rooftopbar mit: Livemusik! Yesss. Das war Balsam für meine Ohren. Ein super talentierter Gitarrist und seine Sänger/Keyboardkollegin machten echt richtig gute Musik. Dem Magen zuliebe hab ich natürlich auf Alkohol verzichtet und stattdessen mit einer leichten Zitronenlimonade die Atmosphäre hier genossen: Gesang, Lichterketten und hir und da ein Flugzeug über uns, welches gerade zur Landung im nahegelegenen Flughafen ansetzte.
Vergessen zu erwähnen hab ich übrigens die schöne Kirche am Hauptplatz, in der gerade eine Messe stattfand. Bis zur letzten Reihe gefüllt wurde gemeinsam gebetet und gesungen. Baustil der Kirche: Klassizismus. Wie groß war wohl meine Freude, als Google meine Vermutung bestätigte? Ziemlich groß, aber Architekturgeschichte packte mich schon jahrelang. Klickt euch durch die Fotos. Beinahe jeder Reisende hat mir von einem Besuch in der Hauptstadt abgeraten. Es gäbe hier nichts Sehenswertes. Tja, meiner Meinung nach gehört JEDE Hauptstadt wenigstens einen Tag besucht.
Liebe Grüße und bleibt gesund, eure Babsi!
(Sonntag, 27. Juli 2025)
Kommentar hinzufügen
Kommentare
Hallo Liebe Barbara! Danke für die schönen Berichte! Wir sind sehr begeistert von Deiner Reise,passe auf Dich auf!
Damit Du Dir nicht wieder eine Lebensmittel-Vergiftung zuziehen.Wir drücken Dich.Lg.Irmi &Manfred