2 Tages-Vulkanwanderung 🌋

Veröffentlicht am 3. August 2025 um 01:09

Liebes Tagebuch!

Tagwache um 5.45 Uhr. Noch schnell den Rest zammpacken, die anderen Sachen im Gepäckraum des Hostels abgeben und losmarschiert! Treffpunkt war das Hostel Tropicana ganz in der Nähe, wo wir Frühstück und erste Anweisungen für die Wanderung bekamen. Noch schien die Sonne auf der Terrasse und noch war uns allen warm - das sollte sich heute noch ändern. Man hätte sich hier warme Kleidungsstücke ausborgen können, ein Service, den ich nicht in Anspruch nehmen musste, da ich ja bereits voll ausgerüstet war: Merinounterwäsche, Wanderhose, Pulli, Regenjacke, Haube, Handschuhe.

Als der Shuttle Richtung Vulkan Acatenango losfuhr war ich überrascht, wie wenige Leute wir waren. 14 Stück, um genau zu sein. Ich hatte im Internet davor von 40-60 Leuten pro Gruppe gelesen. Gut für uns, dann muss man nicht so lange zusammenwarten. Schnell entdeckte ich die Rucksäcke, welche sich einige Teilnehmer ausgeborgt hatten: Absolut und definitiv keine Wanderrucksäcke und für eine Wanderung dieses Schwierigkeitsgrades komplett ungeeignet. Kein Gurt oder Riemen nirgendwo, so eckig und tief wie eine Kühlbox und generell eher eine Schultasche als ein Wanderrucksack. Dasss wird zu ziemlichen Rücken-, und Schulterschmerzen führen, die taten mir jetzt schon alle leid.

Auf 2450 Höhenmetern starteten wir los: Noch Stecken und Stirnlampe ausleihen und losmarschiert. Gleich zu Beginn: Bei dieser Wanderung gab es kein bergab oder geradeaus, nur 99% bergauf. An dieser Stelle möchte ich dem lieben Gott im Himmel und meinem Zyklus danken, dass ich einen superfiten Tag erwischt hatte und dauerhaft zu den vier schnelleren der Gruppe zählte. Es lief sich heute einfach so gut! Ich kam sogar nach 1000 gegangenen Höhenmetern als Allererste im Basecamp an! Boa war ich stolz, aber noch kurz weitere Details zum Aufstieg.

Zu Beginn war es sonnig, was sich jedoch schnell in Nebel verwandelte. Die Luft war so feucht, dass die Haare recht schnell nass waren, was aber gar nichts machte, da ich sowieso ohne Ende schwitzte. Ungefähr alle 30 Minuten gab es einen Stopp, wo man sich kurz hinsetzen und ausrasten konnte. Mittagspause hatten wir ebenso: Die Lunchbox mit Wrap, Apfel und Nachspeise packten wir noch im Hostel in den eigenen Rucksack, gleich wie eine Packung Instantnudeln und 3-4 Liter Wasser. Letzteres machte den Rucksack gleich um ne Ecke schwerer, war aber notwendig. Und einen Liter Wasser davon mussten wir oben angekommen an die Küche abgeben, damit die Guides unser Abendessen zubereiten konnten.

Es wird geraten, sich vor der Wanderung mindestens einen Tag in Antigua aufzuhalten, um den ersten Höhenanstieg gewohnt zu werden. Zwei Mädls aus den Niederlanden hatten sich nicht aklimatisiert und schleppten sich heute den Vulkan rauf. Sie konnten kaum daschnaufen und litten richtig. Gegen Ende hin blieb einer unserer Guides dann bei ihnen zurück und der Rest der Gruppe konnte flotter weitergehen, ohne immer auf sie warten zu müssen. 

Auf 3736m befand sich dann also unser Lager. Gebucht habe ich die 8 Personen-Hütte mit Blickfenster nach draußen. RICHTIG cool: Man liegt im Bett und hat Aussicht auf das gesamte Tal (wenn der Nebel weicht natürlich). Ein warmer Schlafsack, ein Kissen und eine dicke Decke lagen ebenfalls bereit. Alles frisch gewaschen, sauber und bereits im Vorhinein heraufgebracht worden.

Als Willkommenssnack gab es gleich mal eine warme Instant-Nudelsuppe aus dem Becher. Da saß ich also, mit meiner Hühnersuppe im Bett und Blick auf die vorüberziehenden Wolken. Jetzt den restlichen Tag ganz gemütlich angehen? Hervorragende Idee, nur war die liebe Babsi mal wieder nicht ganz so schlau. Was dann noch geschah, lest ihr im nächsten Beitrag! 🙃
Grüße vom Vulkan, eure Babsi!
(Samstag, 2. August 2025)

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