An der Klippe

Veröffentlicht am 16. Juni 2022 um 06:39

Liebes Tagebuch, liebe Leute: Weiter im Programm!

Da mein Guide nun eine weiße Touristin auf seinem Roller hocken hatte durfte er an der Tankstelle sogar tanken. Ganz normal denkst du? Überhaupt nicht, denn seit einigen Monaten gibt es hier eine extreme Versorgungskriese- Treibstoff wurde ums dreifache teurer und ist an den meisten Tankstellen Mangelware. So wurde auch diese Tankstelle vom Militär bewacht und war abgesperrt, doch mit mir auf seinem Sitz wurde uns Zutritt gewährt. Wahnsinn, könnte man sich in Europa nicht vorstellen!

Mit Badezeug im Gepäck fuhren wir gut eine Stunde zum Diyaluma-Wasserfall. Alleine die Fahrt am Roller war mit den teils unglaublichen Ausblicken ins Bergland das Geld wert. Mein Helm war mir um Welten zu groß und rutschte dauernd nach hinten - bei einem Unfall würde er mir also so gut wie gar nichts nützen, aber an das darf man gar nicht denken. Leichter gesagt, als getan, denn ich hatte ehrlicherweise nicht nur einmal die Bilder im Kopf, wie ich mit komplett aufgeschundenen Beinen und Armen irgendwo im nächsten Graben lag. Mein Fahrer fuhr zwar sehr angemessen, doch der Rest der hier verkehrenden Straßenraudis eben nicht. Egal, ist ja auch schon wieder vorbei und gut gegangen :)

Wir parkten unseren Roller, warteten einen kurzen Regenschauer ab und machten uns dann zu Fuß auf den Weg in Richtung Gipfel. Dadurch, dass heute in Sri Lanka ein Feiertag war, waren viele Einheimische mit teils der ganzen Familie unterwegs. Alle in Flip Flops wohlgemerkt, das erstaunte mich bei dem teils steilen und steinigen Aufstieg doch immer wieder.
Belohnt für den Fußmarsch wurde ich mit einem Bad in einem "Pool" der kleineren Kaskaden hier. Denn bereits vor dem eigentlichen Wasserfall fiel an mehreren Stellen meterhoch das Wasser in die Tiefe und lud zum fröhlichen Plantschen ein. Mein Guide hielt dabei angemessen Abstand und half mir dennoch an manch glitschiger Stelle aus der Patsche.

Weiter ging es nun Richtung Klippe: Der Diyaluma Wasserfall ist mit 220 Metern Fallhöhe der zweitgrößte hier im Land. Dass ich mich so Nahe an den Abgrund traute überraschte mich selbst und an einer Stelle konnte man ganz besonders nahe an der Klippe nochmal ins Wasser gehen. Keine Sorge, man konnte nicht mit den Wassermassen mitgerissen werden, alles safe. So ein toller Ausblick!

Um dem nächsten Regenschauer noch zu entkommen gingen wir dann aber recht bald wieder nach unten. An einer gut verwachsenen Stelle im Wald zog ich mich flott um und wurschtelte mich aus meinen nassen Badesachen raus. Belohnt wurde ich hierbei mit 17(!) Moskitostichen an den Beinen, anscheinend gefiel es den Viechern hier im Blattwerk gleich gut wie mir. Ganz konnten wir dem Regen allerdings nicht entkommen: Es begann ganz plötzlich wie aus Eimern zu schütten und wir kämpften uns im Regen bis zu einer kleinen Hütte durch. Dort hatten einige weitere Leute bereits Unterschlupf gesucht. Ihr müsst wissen, dass zu dieser Jahreszeit der Monsun im Landesinneren dieser Region fast täglich Regen bringt. Ich bin ja nicht aus Zucker, also kein Problem, eine Regenjacke hatte ich ja eingepackt. Mein Rucksack ist Gott sei Dank auch wasserabweisend, was ich nun das erste Mal testen konnte. Tipp: Ich hab mir diesen kleineren Rucksack für Tagesausflüge eingepackt  * https://amzn.to/3b5JRr5 

Er wiegt so gut wie nichts, lässt sich in ein Miniformat zusammenfalten, hat gemütlich breite Träger und ist eben wasserabweisend. Perfekt also für mich, denn mein großer Rucksack kommt für solche Trips ja nicht in Frage.
Aufpassen Rutschgefahr, der Regen machte den Abstieg nicht wirklich leichter. Netterweise hatte jemand beim Parkplatz den Roller unter Dach geschoben, sodass wir jetzt auf trockenem Sitz Platz nehmen konnten. Mein Guide (den Namen kann ich euch leider nicht sagen: Der war einfach unmerkbar für mich ☝🏻😂) fuhr mich noch an einen hier berühmten Aussichtspunkt und gerade der Nebel und die Regenwolken machten diesen Anblick so einzigartig, ein weiterer Wow - Moment!
Ich beobachtete auch das wilde Blitzen einer Gewitterzelle und wurde durch einen lauten Knall aus meiner verträumten Blase geholt: Ein Tuktuk hatte hinter uns einen Unfall gebaut! Mein Guide sowie viele weitere Anwesende eilten sofort zu Hilfe und es stellte sich heraus, dass der Fahrer hochgradig betrunken war. Passiert ist zum Glück nur dem Tuktuk etwas - einfach unmöglich sich besoffen hinters Steuer zu setzen!
So langsam wurde mir kalt und ich zog mir eine lange Hose einfach vor Ort über meine kurze. Es begann auch wieder zu nieseln und das alles gepaart mit eisigem Fahrtwind, nassen Haaren und nassen Schuhen machte nicht sonderlich viel Spaß. Nach Hause konnte ich noch nicht, denn davor hatte ich noch einen wichtigen Termin, doch mehr dazu lest ihr im nächsten Beitrag! 😉
Ciao, eure Babsi!
(geschrieben am Dienstag, 14.Juni)


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