
Liebes Tagebuch, liebe Leute!
Sonntag machte ich mich am Vormittag auf den Weg zum Railay Beach. Jeder hier sagte mir, dass man diesen Strand ja nicht auslassen dürfe, wenn man in Ao Nang sei. Das Wetter schien zu halten, es sah immerhin noch nicht nach Regen aus. Zwar ließ sich die Sonne auch eher wenig blicken, doch bewölkter Himmel ist hier normal.
Ich kaufte um 100 Baht, also knapp 3 Euro, ein Transportticket für den Hinweg. Wir warteten anschließend noch auf ein paar weitere Leute. Als genug zusammen gekommen waren, fuhr uns ein Kleinbus an den Hafen. Von dort weg ging es mit dem Longboat weiter. Als wir starteten, setzte der Bootsmann ein paar der Passagiere um, um das Gewicht im Boot auf beiden Seiten auszugleichen. Dann knatterte der Motor des Bootes auch schon lautstark los - so laut, dass man fast keine Konversation führen konnte.
Ich denke wir fuhren keine 15 Minuten, bis wir den ersten Blick auf die Bucht und den Strand werfen konnten: Hohe Kalksteinformationen, bewachsen mit grünen Dschungelpflanzen und mittendrin der weiße Sandstrand. Auf einem Foto lässt sich das nicht ansatzweise festhalten, so schön hier!
Was ich jedoch nicht wusste: Mittag ist hier auch der Höhepunkt der Flut und so lag ich keine 10 Minuten auf meinem Badetuch, bis die Wellen auch schon den gesamten Strand überflutet. Ebbe und Flut: Babsi, da hättest du dich auch vorher informieren können. Obwohl, wer denkt auch daran, dass der komplette Strand verschwindet?
Also vorerst kein Faulenzen für mich. Das war eigentlich der Plan: Etwas Schlaf nachholen, nachdem ich vergangene Nacht etwas unruhig geschlafen hatte. Vielleicht später!
Ich packte meine Sachen, checkte den Strand von A nach B ab, ob nicht doch irgendwo ein Stück von den Wellen verschont blieb (Fehlanzeige) und spazierte anschließend durch die einzige Gasse hier auf der Insel. Ihr müsst wissen, dass diese Insel nur per Boot zu erreichen ist - eine Straße oder gar größere Ortschaften gab es hier nicht, nur diese kleine heimelige Gasse mit einer guten Auswahl an Restaurants und Souveniershops. Ich bestellte mir in einem der preiswerteren Lokale eine frische Kokosnuss und zur Abwechslung mal mexikanisches Essen - das hatte ich zuvor auf meiner Reise noch nirgendwo bekommen (und etwas Abwechslung tut immer gut!). Ich führte ein nettes längeres Gespräch mit dem aus Sydney kommenden Paar am Tisch nebenan und kehrte nach ausgedehnter Wartezeit zum Strand zurück. Würde ich jetzt faulenzen können? Nein. Die Wellen suchten den Strand noch immer heim, also hängte ich all meine Sachen an einem Zaunpfahl auf und ging ins Meer, um eine Runde zu schwimmen - die unruhige See war ich inzwischen ja schon gewohnt. Und siehe da: Zum Trocknen konnte ich mich dann auch schon wieder an den Strand legen. Ich denke, ich habe noch nie zuvor in meinem Leben SO feinen Sand gesehen: Das war schon mehr Puderzucker als sonst was! Und dieser Puderzucker war einfach überall.
Einen leichten Sonnenbrand am Dekolleté, ein Telefonat mit der besten Freundin und viel Musikhören später machte ich mich auf den Rückweg. In 2 Stunden würde das letzte Boot Richtung Festland ablegen und ich wollte nicht in das Touristengetümmel geraten. Ja, ab und zu kann auch ich vorausschauend und pünktlich handeln! 😉
Zurück im Hafen entschied ich mich dazu, das Taxi sausen zu lassen und stattdessen zu Fuß zu gehen. Etwas Bewegung konnte nicht schaden, ich fühlte mich nämlich plötzlich ziemlich schlapp und kraftlos, und zusätzlich sah ich auch etwas mehr von der Umgebung hier. Nachdem ich ein paar neugierige Blicke in einige Shops geworfen hatte (ohne was zu kaufen, der Rucksack lässt nicht sonderlich viel Platz für Shoppingfreuden zu) freute ich mich auf eine angenehme Dusche und ein gemütliches Bett.
Bis morgen, eure Babsi!
(Nachtrag vom Sonntag, den 3. Juli)
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