Partytime

Veröffentlicht am 19. Juli 2022 um 08:33

Liebes Tagebuch, liebe Leute!


Whoop, whoop, Partytime! Jetzt im Nachhinein bin ich richtig froh, mich erneut FÜR das Fortgehen entschieden zu haben. Ich hab dafür sogar extra an der Rezeption den Transport für nächsten Morgen auf Mittag verlegen lassen. Weiser Schachzug, wirklich weise (und fragen, ob es überhaupt möglich sei umzubuchen, kostet ja nix). Ich werd euch also einmal in's Nachtleben hier mitnehmen! 😊

Ich traf mich mit den anderen und wir beschlossen gleich mal, mir etwas Essbares zu suchen, da ich seit dem Frühstück nichts mehr gegessen hatte (ich war drauf und dran gewesen mir etwas zu holen, als die Einladung zum Fortgehen reinflatterte. Dann wartete ich gleich noch ab). Mit leerem Magen trinken? Keine gute Idee! 

Das Mädchen aus Singapur und ihr Freund aus Deutschland hatten am Tag zuvor irgendwo an einem Stand einen günstigen und leckeren Burger gegessen und genau so einen holten wir uns erneut. Wirklich gut, nur etwas zu klein- ich würde mir also später einfach nochmal wo was gönnen.
Unterwegs waren wir übrigens mit Regenschirm bzw. Regenmänteln, denn am Abend hatte es erneut zu tröpfeln begonnen.

Nach kurzer Diskussion, wo wir denn als erstes hinschauen würden, entschieden wir uns geschlossen für die Reggaebar. Hier gab es auch heute wieder Livemusik, doch wir waren so früh da, dass sie erst fertig aufbauen mussten. Das war vermutlich auch der Grund, warum noch nichts los war und wir bekamen easy unseren eigenen Tisch.

Meinen Entschluss, heute alleinig beim Bier zu bleiben und es nicht zu übertreiben, war vermutlich der einzig richtige. Auf dieser fünfstündigen Rüttelbusfahrt, die ich für morgen wieder zu erwarten hatte, konnte ich nämlich keinen Kater gebrauchen.

Etwas später wurde es auch schon voller, die Laune stieg und die Musik war erstklassig. Die beiden Musiker spielten und sangen einfach wahnsinnig gut! Reggae mag ich ja generell sehr gerne und hier zu sitzen, hinter mir das Wellenrauschen zu hören, ein kühles Bier in der Hand zu halten, in netter Gesellschaft zu sein UND guter Musik zu lauschen machte mich richtig happy. Genau so sollte das Leben öfters sein!

Wir blieben ziemlich lange in dieser Bar. Mit Diana, dem Mädchen aus Singapur, konnte man wunderbar endlos dahintratschen und die Zeit verflog recht schnell. Bevor es aber in eine andere Bar weitergehen konnte, wollten wir erneut etwas zu essen holen. Ratet mal, wer schlussendlich einfach noch zwei Burger gegessen hat🤦🏼‍♀️😅. Nach drei Burgern und Bier hätte ich die Kalorien definitiv nicht mehr zählen dürfen- vielleicht finde ich ja morgen zur Abwechslung auch mal was Gesundes zu essen.

Unverhofft kommt oft. Diana wollte in eine Karaokebar gehen, doch die hatte heute geschlossen. Auf dem Rückweg spazierten wir in einen weiteren Laden rein, der uns aber auch nicht so recht zusagte, und so kehrten wir einfach noch mal in die Reggaebar zurück. Und inzwischen war die Hölle los! Ein dritter Musiker war nun auf der Bühne und wunderbar harmonisch dreistimmig wurde musiziert. Schade, dass ich euch hier im Blog keine Kostprobe der Musik schicken kann. Wir nahmen an der Bar Platz, da unser Tisch inzwischen klarerweise schon besetzt war. Diana und ich starrten ewig lange auf den großen Schokokuchen, welcher am neberen Tisch stand. Zig Leute saßen drumherum, doch weder das Geburtstagskind, noch sonst jemand schien daran interessiert zu sein. Also das hätte es bei uns beiden nicht gegeben, uns lief schon das Wasser im Mund zusammen (;. Erst kürzlich hatten wir uns über's Backen und unsere Kuchenliebe unterhalten und der Gedanke, den Kuchen zu fladern, kam uns nicht nur einmal. Diana tippte stark drauf, dass die ganze Gruppe unter einer bestimmten Droge stand, da sie alle den gleichen leeren Blick aufgesetzt hatten, keiner sich so recht bewegen wollte und niemand Appetit hatte. Ich glaubte ihr einfach mal (mit der Materie kannte ich mich echt nicht aus) und wollte so auch kein Stück mehr von dem "Drogenkuchen" haben. 

Weiter geht's in die Savabar! Auf der Tanzfläche war richtig viel los und ich tanzte mich über eine Stunde einfach quer durch die Menschenmassen. Das Schöne an diesem Ort, an El Nido? Du musst niemanden kennen, um tanzen zu gehen. Wenn gerade von deinen Leuten keiner tanzen möchte, hau dich in die Menge und du wirst ständig Tanzpartner finden - ob Männlein, oder Weiblein. Oder beides in einer Person, denn sowie in Thailand wimmelt es abends auch hier nur so von Ladyboys🙈😅. Kurzerklärung für Unwissende: Als Ladyboy bezeichnet man eine Transgenderfrau und auch einen femininen homosexuellen Mann. Glaubt mir, die tanzen manch anderen hier in Grund und Boden (und das Makeup sitzt auch bei tropischen Temperaturen bombenfest 😜).

Nachdem ich mir einen Burger kalorientechnisch gesehen weggetanzt hatte, begann ich zu überlegen, ob nicht ein kurzer Sprung in's Meer eine gute Idee sei. Mir war SO heiß, ich schwitze ohne Ende und diese Lösung erschien mir plausibel - doch Alyssa funkte dazwischen. Die von hier stammenden Alyssa, eine richtig coole Socke, meinte, sie fände mein Tanzen so klasse und unterhaltsam anzusehen (😂), dass sie einfach mitmachen müsse. Das war eine Gaudi, ich sag's euch, schon lange nicht mehr hatte ich so herzlich und viel gelacht. Eine Tanzodyssee später lud sie mich dann auf ein Bier ein. Oh wartet, eigentlich lud mich ihr Mann ein, nachdem sie zu ihm hinging und meinte: "Babe, I need 200 pesos for my new Austrian Friend and me. We are thirsty and we need Beer." 😂 Ohne nachzufragen langte er auch schon zwei Scheinchen rüber und wir setzten uns mit dem kühlen Bier dann zu ihm. Ich fragte ihn, ob das Bier meine Bezahlung dafür sei, seine Frau zu unterhalten, weil er ein Tanzmuffel sei und schon erntete ich ein Lachen seinerseits. Zu uns gesellten sich dann noch drei weitere junge Männer, Freunde und Verwandte, und wir hatten eine richtig lustige Zeit. Die Gruppe traf einfach genau meinen Humor: Veräppeln und sich gegenseitig aufziehen, übereinander und miteinander lachen- ohne, dass gar mal einer eingeschnappt wäre. Eine richtige Gute-Laune-Crew. Ich ging mit ihnen und Jason aus Südafrika dann noch auf deren Anfrage in ein naheliegendes Lokal weiter: Hier gab's einen großen Tisch, an dem alle Platz hatten, und etwas Warmes zu essen. Erst hier im Licht fiel mir auf, dass jeder der fünf Filipinos stark tätowiert war. Ich liebe ja Tattoos und erfragte dann, dass alle vier Herren hier in der Runde Tattooartisten waren! Alyssa zeigte auf ein großes Farbtattoo auf ihrem Unterarm und meinte, dass sie dieses von ihrem Schatz zum Muttertag bekommen hätte. Als ich daraufhin bewusst laut antwortete: "Boa cool, vielleicht sollte ich mir auch einen Filipino-Tätowierer als Freund suchen?", rissen ZACK alle anwesenden Burschen zeitgleich ihre Köpfe rum. Hahaha, ich lachte mir kurz einen Ast ab und meinte dann trocken: "Nur Spaß, ich geh jetzt mal auf die Toilette." 😜😂

Mhm, auf die Toilette des Grauens, denn als ich locker fröhlich da reinspazierte, sprang ich fast rückwärts wieder raus: DAS war ja mal ein Exemplar einer Spinne! Und sie saß genau dort, wo eigentlich das Klopapier hätte sein sollen. Jetzt bereute ich die Entscheidung, nur beim Bier geblieben zu sein. Meine Blase PLATZTE beinahe, doch bevor ich DA hineingehe, würde ich wohl vor die Tür pinkeln. Alyssa war ebenfalls mit vor Ort und startete kurzentschlossen eine Rettungsaktion: Mit dem Wasserschlauch, der sich auch hier auf den Philippinen in beinahe jedem Klo befindet, spülte sie unseren kleinen Freund in die hintere Ecke der Toilette. Das tat mir sogar ein bisschen Leid, denn vermutlich hätte er mich nicht gefressen und er konnte wenig dafür, dass ich so ein Scheißer war. Während der Achtbeiner beleidigt versuchte patschnass an der Klobürste Halt zu finden, nutzte ich das Zeitfenster. Den Blick wendete ich dabei keine Sekunde von dem Ding ab.

Auf ein weiteres Bier verzichtete ich dann- es war schon wieder 4 Uhr Früh geworden und ich sollte wohl bald meinen Rückweg antreten. Schnell noch Facebook-, und Instagramkontakte austauschen und ab geht's. Nach dieser lustigen Nacht tat es fast ein bisschen weh, diesen Ort zu verlassen. Doch so ist das nunmal, wenn man noch massig andere Destinationen am Plan hat. 
(Übrigens: Die Weiterfahrt meisterte ich bestens OHNE jeglichen Kater - doch darüber bald Genaueres! 😉)
Bis bald, eure Babsi!

(Nachtrag vom Samstag, den 16.Juli) 

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