
Liebes Tagebuch, liebe Leute!
Ich war zwar einen Tag fit und fühlte mich ziemlich gut, doch schon in der nächsten Nacht sollte sich dies wieder ändern. Mein linkes Ohr war noch immer zugefallen und fühlte sich an, als hätte sich eine Wand aus Beton darin aufgebaut. Auf einer Seite nicht hören war vielleicht okay, doch diese Ohrenschmerzen, die einsetzten, waren es nicht. Ich bekam auch wieder Fieber, mir war übel und ich fühlte mich ganz komisch damisch. Einen Tag verbrachte ich also fast ausschließlich im Bett und ließ mich nur für einen Abstecher in den nächsten Ort chauffieren. Einen Arzt gab es zwar auch hier nicht, aber eine Apotheke und ich hoffte auf Ohrentropfen. Nope, haben sie nicht. Ich nahm mir nur etwas für meine Verdauung mit, die weiterhin verrückt spielte, und trat den Rückweg an. Die Besitzerin des Hostels war ganz bemüht und freundlich und schaute immer wieder nach mir. Sie besorgte mir auch gratis Obst und am Abend wurde ich eingeladen, mit ihnen gemeinsam zu essen. Ganz interessante Gespräche, durch die ich viele weitere Einblicke in das Leben der Einheimischen gewinnen konnte.
Der darauf folgende Tag sollte wieder ein Reisetag werden. Dank der starken Parkemedtabletten (ein Hoch auf meine mitgebrachte Reiseapotheke🙏) war das Fieber auch wieder verschwunden und mir ging es etwas besser. Gute zwei Stunden Busfahrt später war ich zwar pünktlich am Hafen - nur die Fähre war es nicht. "Ach, heute fährt hier doch keine Fähre", meinte ein Tricyclefahrer und schon kamen mir fünf weitere Touristen mit gleichem Problem entgegen. Na klasse. "Buuut we can arrange a private boat for you guys, if you want to go to Bohol". Ja, ich wollte eigentlich schon heute auf die Nachbarinsel, denn die Zeit hier auf den Philippinen lief mir davon und so sagten sowohl ich, als auch die anderen zu der überteuerten Bootsfahrt zu.
Und wir sollten weniger Comfort für mehr Geld bekommen, denn die knapp zwei Stunden Überfahrt legten wir in einem Miniboot zurück. Nachdem wir einige Meter im Wasser zum Boot durch Gatsch gestakst waren (das gefiel den feinen "British Girls" ja überhaupt nicht) konnten wir unser Gepäck aufladen und uns irgendwo dazwischen einen Sitzplatz suchen. Als "Real Adventure" und das Abenteuer ihres Lebens haben die Mädls den Weg zum Boot bezeichnet. Darüber musste ich etwas lächeln, denn der Gatsch zwischen meinen Zehen konnte mit einigen anderen Abenteuern meinerseits nicht mal ansatzweise mithalten. 😅
Benzin für den Motor musste erst organisiert werden, doch dann konnte es auch schon losgehen und ich holte mir auf der Überfahrt einen erneuten Sonnenbrand. Ich hatte heute Morgen auch mit Bus und überdachter Fähre gerechnet und nicht mit Nussschalenboot in der prallen Sonne, also blieb das Eincremen aus. Zwar borgte mir der Australier etwas seiner Sonnencreme, doch das reichte bei dieser extremen Sonneneinstrahlung bei weitem nicht aus.
Nächstes Problem: Sie ließen uns an einem anderen Hafen raus, da die Ebbe am ursprünglichen bereits zu fortgeschritten war. Jetzt musste ich weiteres Geld und weitere Zeit in meine Anreise stecken. Hinten im Sitzbereich des Sammeltaxis war zu wenig Platz und so setzte ich mich gleich freiwillig nach vorne in die Fahrerkabine. Ein Tratsch mit dem Chauffeur ist bei mir schon zur Gewohnheitssache geworden :)
Mit dem Hostel hatte ich es dann aber gut erwischt: Gemütlich eingerichtet, Möglichkeit warm zu essen und bewohnt. Zwar waren alle anderen Touristen ausgeflogen als ich ankam, doch später am Abend durfte ich erfreulicherweise feststellen, dass sich unter ihnen eine Österreicherin befindet! Sahra aus Tirol sollte für die nächsten beiden Tage dann mein Begleitbuddy sein - doch darüber gibt's mehr im nächsten Beitrag! :)
Tschüssi, eure Babsi!
(Nachtrag von Freitag und Samstag, 22. und 23. Juli)
Ps. Endlich wieder eine bessere Internetverbindung! In den letzten Tagen hat es meine Fotos nie hochgeladen, dafür gibt es jetzt eben wieder mehr Infos innerhalb kürzerer Zeit! 😉
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